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Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS oder PTSD)

Die moderne psychosomatische Medizin ist grundsätzlich der Auffassung, dass Symptome Formen von Kommunikation sind. Als solche sind Symptome häufig wichtige Anzeichen oder Hinweise auf Entwicklungsprobleme, die im Begriff sind, ins Bewusstsein zu treten.

Milton H. Erickson und Ernest L. Rossi

Inhalt

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS oder PTSD)

Was ist eine posttraumatische Belastungsstörung?

Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS oder PTSD im Englischen) ist eine psychische Erkrankung, die als Folge von einem oder mehreren nicht verarbeiteten traumatischen Ereignissen auftritt.

Laut einem Bericht des deutschen Bundestags von 2016 leiden zwischen 1,5% und 2,3% der Menschen im Laufe ihres Lebens an einer PTBS. Frauen haben ein höheres Risiko als Männer, an PTBS zu erkranken (Frauen: 10-12%; Männer: 5-6%).

POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG (PTBS ODER PTSD)​

Komplexe posttraumatische Belastungsstörung

In besonders schweren Fällen spricht man von der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung. Diese entsteht oft durch über Jahre andauernde seelische, körperliche oder sexuelle Traumata oder anhaltende traumatische Erlebnisse wie Geiselnahme, Folter oder Kriegserfahrung.

Beide Formen von PTBS zeigen sich durch Überaktivierung von Erinnerungen an traumatische Erlebnisse, die sich als Bilder, Gerüche und Geräusche zeigen. Bei der komplexen PTBS zeigen sich zusätzlich Veränderungen der Persönlichkeit und der zwischenmenschlichen Beziehungen wie tiefes Misstrauen, Unfähigkeit zur Intimität und stark vermindertes Selbstwertgefühl.

POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG (PTBS ODER PTSD)​

Wie wirkt sich eine posttraumatische Belastungsstörung aus?

Bei unverarbeiteten traumatischen Ereignissen findet die Verarbeitung meistens im Traum statt. Dadurch können Alpträume und Schlafstörungen entstehen, die mit starken Emotionen wie Herzrasen, Schweißausbrüchen oder ähnlichem einhergehen. Das Gehirn kann bei unverarbeiteten Traumata Gefühle von Erinnerungen nicht trennen, sodass bestimmte Auslöser die Erinnerung an das Trauma mit einhergehenden heftigen Gefühlen und körperlichen Reaktionen erneut erleben lassen können.

Eine PTBS kann kurz nach dem Trauma oder zeitlich verzögert auftreten – in einigen Fällen treten Symptome sogar Jahrzehnte nach dem Erlebten auf (late-onset PTBS).

POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG (PTBS ODER PTSD)

Typische Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sind

  • Wiedererleben: Die Symptome des Wiedererlebens umfassen belastende Erinnerungen an das traumatische Ereignis, die sich aufdrängen und das tägliche Leben beeinträchtigen können. Betroffene können auch unter Flashbacks leiden, bei denen sie das Gefühl haben, das traumatische Ereignis erneut zu erleben. Alpträume sind ebenfalls ein häufiges Symptom und können dazu führen, dass Betroffene Angst haben, einzuschlafen. In einigen Fällen können diese Symptome so intensiv sein, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken und Emotionen zu kontrollieren.
  • Vermeidungssymptome: Dazu gehören emotionale Stumpfheit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit gegenüber anderen Menschen und der Umgebung, sowie aktive Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten. Manchmal können wichtige Aspekte des traumatischen Erlebnisses nicht mehr (vollständig) erinnert werden.
  • Vegetative Übererregtheit: Die vegetative Übererregtheit äußert sich durch Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Wachsamkeit und übermäßige Schreckhaftigkeit.
  • Übererregungssymptome: Betroffene können unter Schlafstörungen leiden und möglicherweise übermäßig schreckhaft auf Geräusche und Bewegungen in ihrer Umgebung reagieren. Zudem kann eine vermehrte Reizbarkeit und Affektintoleranz zu Konflikten mit anderen Menschen führen. Auch Konzentrationsstörungen können auftreten, was sich negativ auf die Arbeitsleistung und den Alltag auswirken kann.
  • Emotionale Taubheit: Die emotionale Taubheit äußert sich in einem allgemeinen Rückzug von sozialen Interaktionen und einem Verlust des Interesses an Aktivitäten, die zuvor Freude bereitet haben. Betroffene können sich innerlich teilnahmslos fühlen und Schwierigkeiten haben, positive Emotionen zu empfinden. Dies kann sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken und dazu führen, dass Betroffene sich isoliert fühlen.

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Symptome einer komplexen PTBS

  • Veränderung in zwischenmenschlichen Beziehungen: Misstrauen gegenüber anderen; Neigung immer wieder in die Opferrolle zu geraten oder andere zum Opfer zu machen
  • Somatisierungsstörungen (= körperliche Symptome mit psychischen Ursachen): Chronische Schmerzen, Beschwerden im Magen, Herzen oder gestörte Sexualfunktion
  • Negative Gefühle: Sinnverlust, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und allgemein negatives Weltbild
  • Nicht-Fähigkeit zur Regulierung/ Steuerung der Gefühle und Neigung zu selbstzerstörerischem Verhalten
  • Veränderung des Bewusstseins: Verlust von Erinnerung bis hin zu Dissoziationen
  • Veränderung der Selbstwahrnehmung: geringes Selbstwertgefühl, Isloation, gestörtes Selbstbild

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PTBS & Burnout

  • Häufig kann eine PTBS zu einem Burnout führen, da die veränderte Stressregulierung des Organismus ein konstant höheres Stressniveau bewirken kann und dadurch ein Burnout entstehen bzw. dessen Entstehung beschleunigt werden kann. Auch das ständige Wiedererleben von traumatischen Erfahrungen durch Flashbacks und dem damit verbundenen emotionalen Ungleichgewicht kann zu einem höheren Stressniveau führen.

    Zwar sind PTBS und Burnout unterschiedliche Erkrankungen, können jedoch in Kombination auftreten. Daher ist es wichtig, den Menschen als Ganzes zu betrachten, um ein individuelles Behandlungskonzept zu erstellen, das langfristig zu einer höheren Lebensqualität führen soll.

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Diagnose PTBS

Je nach Symptomen, Ursprung und Verlauf werden mithilfe von Klassifikationssystemen wie der ICD-10 und DSM-5 die Diagnosen in unterschiedliche Kategorien eingeordnet.

Um eine PTBS zu diagnostizieren, werden verschiedene Datenebenen, Datenquellen, Konstrukte und Verfahren einbezogen, um die psychischen und körperlichen Probleme von Patient:innen umfassend und differenziert zu erfassen. Dabei werden nicht nur Selbstbeurteilungen und Fremdbeurteilungen einbezogen, sondern auch biologische, soziale und andere Aspekte berücksichtigt.

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Wann ist eine stationäre Therapie sinnvoll?

Ob eine stationäre Therapie sinnvoll ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt. Dennoch gibt es einige Anzeichen, anhand deren Sie erkennen können, ob eine stationäre Therapie zur Behandlung Ihrer PTBS sinnvoll ist:

  • Wenn Ihre Fähigkeit, Ihren Alltag zu bewältigen, eingeschränkt ist
  • Wenn die bisherige ambulante Psychotherapie nicht ausreichend ist
  • Wenn Ihr unverarbeitetes Trauma zu Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen, Somatisierungsstörungen oder Suchtverhalten geführt hat

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Behandlung von Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS)

Die Verus-Klinik ist seit vielen Jahren auf die Behandlung von PTBS spezialisiert. Abhängig vom Patienten und dessen Historie, Symptomen und Bedürfnissen wird PTBS bei uns durch eine Kombination von EMDR, Psychotherapie, Traumatherapie, körperorientierter Therapie, Kunst- und Bewegungstherapie behandelt. Auch eine begleitende pharmakologische Therapie kann in manchen Fällen sinnvoll sein.

In der Verus-Klinik lernen Sie, besser mit den Auswirkungen des Traumas umzugehen, um Ihre Lebensqualität wieder zu verbessern. In geschützter Umgebung mitten im Schwarzwald.

Die Dauer einer stationären Therapie in der Verus-Klinik beträgt in der Regel 6 bis 8 Wochen. Bei Betroffenen mit Begleiterscheinungen oder einer komplexen PTBS kann die Behandlung länger andauern und/oder in einem zweiten stationären Aufenthalt fortgesetzt werden.

Dadurch kann eine kognitive, emotionale und Verhaltensverarbeitung erreicht werden.

Wie bei vielen psychischen Krankheiten ist die Erfolgschance bei der Behandlung von PTBS höher, je früher sie behandelt wird. Nichtsdestotrotz können auch lang zurückliegende traumatische Ereignisse gut behandelt werden.

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Therapie bei PTBS

Bei der Behandlung einer PTBS spielt die Stabilisierung eine wichtige Rolle, um akute Symptome zu lindern. Dazu werden verschiedene Therapieansätze wie Achtsamkeitsübungen, Entspannungsübungen und Bewegungstherapie eingesetzt. Um eine nachhaltige Stabilisierung gewährleisten zu können, erhalten Sie von uns Strategien an die Hand, um Ihre eigenen Ressourcen zu stärken und um mit Ihren Beschwerden und Emotionen umzugehen. Die Herstellung Ihrer äußeren und inneren Sicherheit steht also im Vordergrund. Auch achten wir darauf, dass Sie Ihre Emotionen wie Schuld und Scham bewältigen können.

Außerdem setzen wir gezielt Techniken ein, wie die EMDR-Methode (Eye Movement Desensitization and Reprocessing nach Francine Shapiro), die helfen, das Trauma zu verarbeiten. Die Traumabearbeitung ist meistens erst dann sinnvoll, wenn ausreichend Stabilität erreicht wurde. In kontrollierten Konfrontationen (in der Vorstellung) helfen wir Ihrem Gedächtnis, Kontrolle zu erlangen.

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EMDR bei PTBS

Bei der Behandlung einer PTBS spielt die Stabilisierung eine wichtige Rolle, um akute Symptome zu lindern. Dazu werden verschiedene Therapieansätze wie Achtsamkeitsübungen, Entspannungsübungen und Bewegungstherapie eingesetzt. Um eine nachhaltige Stabilisierung gewährleisten zu können, erhalten Sie von uns Strategien an die Hand, um Ihre eigenen Ressourcen zu stärken und um mit Ihren Beschwerden und Emotionen umzugehen. Die Herstellung Ihrer äußeren und inneren Sicherheit steht also im Vordergrund. Auch achten wir darauf, dass Sie Ihre Emotionen wie Schuld und Scham bewältigen können.

Außerdem setzen wir gezielt Techniken ein, wie die EMDR-Methode (Eye Movement Desensitization and Reprocessing nach Francine Shapiro), die helfen, das Trauma zu verarbeiten. Die Traumabearbeitung ist meistens erst dann sinnvoll, wenn ausreichend Stabilität erreicht wurde. In kontrollierten Konfrontationen (in der Vorstellung) helfen wir Ihrem Gedächtnis, Kontrolle zu erlangen.

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Somatic Experiencing bei PTBS

Bei dieser Therapie wird insbesondere der Fokus auf das autonome Nervensystem gelegt, welches für die körperliche Reaktion auf das Trauma verantwortlich ist. Die Somatic Experiencing fokussiert sich auf das Erspüren der eigenen Körperwahrnehmungen und eine bewusste Wahrnehmung von Körperempfindungen. So kann sich die körperliche Wahrnehmung verbessern und eine Verarbeitung des Traumas erfolgen.

Außerdem helfen wir Ihnen, sich neu zu orientieren. Das heißt, Themen wie Trauer und Anerkennung der Folgen der Traumatisierung stehen im Fokus. Wir geben Ihnen neue Zukunftsperspektiven und Strategien für den Alltag sowie Konfliktlösungen an die Hand, damit Sie zuhause im Alltag beschwerdefrei leben können und wieder zu einem positiven Lebensgefühl zurückfinden können.

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Was können Angehörige bei PTBS tun?

Angehörige, Bekannte und Freunde spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von PTBS für die Betroffenen. Wichtig ist es, Verständnis zu zeigen und keine gut gemeinten Ratschläge zu geben

Angehörige, Bekannte und Freunde spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von PTBS für die Betroffenen. Wichtig ist es, Verständnis zu zeigen und keine gut gemeinten Ratschläge zu geben

Unsere BehandlungsMethoden

Wie wir Sie behandeln & Ihnen helfen können

Die Diagnostik in der Verus-Klinik beinhaltet deshalb die ausführliche Erstanamnese, ausgewählte testpsychologische Untersuchungen und auch neuere neuropsychologische Testverfahren.

Einzelpsychotherapie

Behandlungsmethoden Über die Therapie Ziele der Einzelgespräche sind die Veränderung dieser Zustände durch hilfreiche Copingstrategien, Ressourcenarbeit und das Einüben neuer Verhaltensmuster. Ebenso sollen die Einzelgespräche

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Verus Klinik Therapie

Ergänzende Therapien

Behandlungsmethoden Weitere Therapieformen Yoga: Mehr Beweglichkeit für den ganzen Körper. Den Körper bewusster spüren lernen. Körper, Gefühle und Gedanken in Ruhe und in Einklang bringen.

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Gruppenpsychotherapie

Behandlungsmethoden Über die Therapie Durch den Austausch zwischen den Gruppenteilnehmer/innen und das Miterleben der innerpsychischen Herausforderung jeder/s Einzelnen machen Sie die Erfahrung, dass es anderen

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Körperpsychotherapie

Behandlungsmethoden Über die Therapie Die Körperpsychotherapie kann als körperorientierte Psychotherapie verstanden werden und subsumiert unterschiedliche Psychotherapiemethoden, die die psychischen und körperlichen Aspekte des Menschen berücksichtigt.

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Kunsttherapie

Behandlungsmethoden Über die Therapie Als eine weitere Möglichkeit zur Förderung des Zugangs zu inneren psychischen Prozessen wird die Kunsttherapie in unserer Klinik mit Erfolg in

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Musiktherapie

Behandlungsmethoden Über die Therapie Die Musiktherapie ist ein erlebniszentriertes psychotherapeutisches Verfahren, bei welchem die Musik als nonverbales kreatives Ausdrucksmedium genutzt wird. Im Vordergrund stehen folgende

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Psychotherapie

Behandlungsmethoden Über die Therapie Psychotherapie heißt wörtlich übersetzt „Behandlung der Seele“. In einer Psychotherapie werden mithilfe von psychologischen Methoden „Probleme der Seele“ identifiziert und therapiert.

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Traumatherapie

Behandlungsmethoden Über die Therapie Ein Trauma entsteht, wenn unsere körperlich und/oder seelische Integrität verletzt wird und die betroffene Person dem Gefühl der Hilflosigkeit, Ausgeliefert sein

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Telefon-Hotline: +49 7674 9209 180 (Mo-So 08:00 - 20:00 Uhr)

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Es gilt unsere Datenschutzerklärung.
Gemeinsam klären wir, wie wir Ihnen umgehend und bestmöglich weiterhelfen.
Ramona Borgwardt
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Beihilfe berechtigt?

Zuzahlungsbetrag für Beihilfeberechtigte (mit PEPP-System): 35,00 € pro Tag

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